Wie ich den Fotomarathon verkackt habe …

… so siehts aus. Aber der Reihe nach und bitte kein Mitleid – mir geht es nach wie vor gut und man lernt immer was dazu.

Verkackt hab ich den Fotomarathon im letzten Jahr, 2019. Mit großen Schritten geht es ja jetzt schon wieder auf den neuen Fotomarathon zu, auf den ich mich richtig freue – und dieses Mal klappt das auch wieder. 🙂

________Habe gerade gehört, dass es dieses Jahr keinen Marathon geben wird 🙁 Haltet aber dennoch die Freunde im Blick, da wird wohl noch einiges passieren.

Ich bin ja seit Mai letzten Jahres nur noch mit meiner Leica Monochrom und meinem 28mm Objektiv unterwegs, und so hatte ich sie auch beim Fotomarathon dabei. Ich geh jetzt mal davon aus, das es nicht an der Kamera gelegen hat, das ich so kläglich versagt hatte. An der Kamera liegt es nie!

Ich brauche noch unbedingt …

München 2019

Kennst du das, man denkt man braucht nur noch diese eine Sache, um endlich die Bilder machen zu können, die man schon immer wollte. Das geniale Makroobjektiv – man mag ja schließlich Insekten und Blümchen so nah wie nur irgend möglich fotografieren. Oder das lichtstarke Tele, nur so wirds auch was mit aussagekräftigen Portraits, die die Seele berühren – oh ja! Von Kameras will ich erst garnicht anfangen.

Man kann von Leica halten was man will, aber seit ich vor 10 Jahren eine Leica M9 mein Eigen nennen darf, hat das ganze Thema sich einfach in Luft aufgelöst*. Ok, man hat sich ein paar Objektive angeschafft, aber das sind aktuell genau 4 Stück, die ich eigentlich auch auf zwei reduzieren könnte. Wenn man mal ganz ehrlich ist. Wohlgemerkt für meine Art der Fotografie. Aber frag dich mal wirklich, was du von all deinem Zeug tatsächlich brauchst?

_______________* Ja, die Monochrom kam dann letztes Jahr noch dazu – aber auch da war die Kamera gut und gerne schon fast 8 Jahre auf dem Markt. Also nix brandneues. 🙂

Viele sehe ich bei der Veranstaltung mit prall gefüllten Fotorucksäcken, Stativen, Blitzen, Lampen und unzähligen Objektiven. Stimmt schon, man weiß ja nicht was auf einen zukommt. Aber ein hilfreicher Tipp wäre hier von mir, nutze das, womit du dich am wohlsten fühlst, was du sonst auch hauptsächlich nutzt. Was bringt es sich mit einem Blitz absolut nicht zurecht zu finden, ihn aber mitzunehmen, um eventuell sogar eine komplette Serie damit zu bewältigen. Halte es einfach. Make it simpel.

Das Team macht´s

München 2019

Um 11 Uhr gehts los – seit Jahren schon am Nockerberg in München. Ein sehr guter Startpunkt wie ich finde. Von dort hat man einen guten Ausgangspunkt.

Thema war „Das Team macht´s“ – im Kopf tummeln sich sogleich die ersten Ideen und Bildmotive, wie man die Kiste umsetzen könnte. Thema und die einzelnen Aufgaben bekommt man erst am Tag der Veranstaltung mitgeteilt. Man kann sich also vorher keine konkreten Gedanken und Bildpläne schmieden.

Man bekommt die ersten 6 Aufgabenstellungen gleich um 11 Uhr zur Hand, die wohlgemerkt im Rahmen des Themas umgesetzt werden wollen. Für diese hat man, ich glaube, 4h Zeit. Danach kommen die nächsten 6 Aufgaben mit ebenfalls wieder 4h Zeit. Die Bilder müssen immer in der richtigen Reihenfolge aufgenommen werden. Ich kann also nicht Aufgabe 4 fotografieren und danach 1, 2 und 3. Abgegeben werden zum Schluß 12 Bilder in korrekter Reihenfolge und OHNE Bearbeitung am Computer. Alles was Kameraintern geht, ist erlaubt – mehr nicht.

Die Aufgaben sahen wie folgt aus:

  1. LET’S HAVE FUN TOGETHER
  2. LIEBE IST…
  3. SHIT HAPPENS
  4. KREATIVES CHAOS
  5. LEBE LIEBER UNGEWÖHNLICH
  6. BLUT IST DICKER ALS WASSER
  7. ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN
  8. KAFFEEKLATSCH
  9. THAT’S LIFE
  10. WAS LEIDENSCHAFT MIT EINEM MACHT
  11. ZIEMLICH BESTE FREUNDE
  12. MEMORIES: NEVER FORGET

Das ist mal ne Ansage.

Los gehts …

München 2019

Uff … naja – wollen wir mal anfangen, dachte ich mir. Der Clou – zum ersten Bild muss noch deine Startnummer ins Bild mit eingebaut werden. Im besten Fall jetzt nicht einfach nen Zettel mit deiner Nummer ins Bild halten. Sollte schon etwas kreativer sein. Ich hatte die Nr. 16 – geht.

Mein Wunsch als Street Photograph wäre natürlich auch bei einem Fotomarathon meinen Stiefel weiterzufahren. Also entweder ungestellte Bilder zu schießen oder eben Street Portraits, passend zu den einzelnen Aufgaben. Ich wollte eben nicht die gängigen Muster solcher Marathons bedienen. Da wird gebastelt, gebacken, gekocht, gemalt, verkleidet, einzelne Gegenstände in Szene gesetzt und im Studio oder den heimischen vier Wänden geshootet etc. Für mich ist klar – ich mach die Bilder auf der Straße – genau so, wie ich sie auch sonst machen würde.

Wie sich herausstellte ist das echt schwer. 🙂

Auf der Fotomarathon Seite könnt ihr übrigens die Gewinner und auch alle abgegebenen Serien anschauen. Hier mal die Top 10 vom letzten Jahr 2019. Wie du siehst, das hat wenig bis gar nix mit Street Photography zu tun. Naja, heißt ja auch nicht Street Photography Marathon, ist also ok.

Wie fang ich an?

Ok, ok, Aufgabe ist klar, Kamera am Start und geladen, Speicherkarte leer und drin, Objektiv angeflanscht … let’s get ready to rumble!

Erstmal „warm schießen“ denke ich so für mich. Grüße an der Stelle an die beiden Marc’s, die ich öfter bei Fotoveranstaltungen jeder Art treffe. Liebe Jungs. Hier auf dem Bild in der Mitte ist einer der Marc’s zu sehen.

Das erste Foto

Beim ersten Bild lasse ich mir ordentlich Zeit. „Wenn das erste Bild nix wird, dann kann ichs auch gleich sein lassen“ sag ich mir. Schließlich bestimmt das erste Foto ja auch deine ganze Serie, die ja irgendwas stringentes aufweisen sollte.

Die Veranstalter raten jedem im gleichen Format zu bleiben, also wenn Querformat, dann bitte alle Bilder im Querformat (ich hab mir schonmal überlegt gezielt dagegen anzusteuern – mit System natürlich, haha. Mal sehen). 🙂

Tipps der Veranstalter:

  • Bleib im gleichen Format (quer oder hoch)
  • Denk nicht zu einfach. Also beim Thema „scharf“ ne Chili fotografieren is nicht so prickelnd kreativ
  • Schaffe eine Serie.

Zurück zum ersten Foto. Mit meinem Ansatz, ich möchte Street Photography machen, habe ich mich so total verspielt mit dem ersten Foto, dass ich zur zweiten Halbzeit, wo es dann die letzten 6 Aufgaben gab, immer noch kein brauchbares Bild zur ersten Aufgabe hatte. Ich lag also schon 6 Bilder hinten und mußte nun in der Zeit wo die anderen noch 6 Bilder vor sich hatten, alle 12 in den Kasten ballern. Nach der Erkenntnis hab ich mir erstmal ein Bier aufgemacht. Aber Aufgaben – niemals!

Wie dem auch sei, ich habe ordentlich fotografiert – Street. Dummerweise alles an den Aufgaben vorbei. So gegen 16 Uhr hab ich dann wirklich nur noch für mich fotografiert und den Tag genossen. Es war übrigens ein herrlicher Sommertag mit dem besten Wetter. Und am Abend war ich auch noch zum Grillen bei dem anderen Marc, der zwei Marc’s eingeladen. Ein rundum toller Tag. Nur eben ohne Bilder für den Wettbewerb. Was solls.

Fazit

2020 wird alles anders!

Irgendwann im Juli dürfte der neue Fotomarathon in München wieder starten. Ich werde natürlich mit dabei sein und diesmal versuchen die Aufgaben im Bereich Street Photography umzusetzen.

Lasst uns den Marathon rocken Leute, weg von Nahaufnahmen, angemalten Waschlappen und lustigen Kunstgerichten. Weg von langweilig arrangierten Bildern und der immer gleichen Geschichte …
… schaffen wir das? Wer ist dabei?

Schreibt mir gern mal, wer schonmal dabei war und/oder 2020 mitmacht. Würd mich freuen den ein oder anderen zu sehen.

Beste Grüße,
dein Mark

PS: Ich wollte dir ja auch noch den ein oder anderen Tipp geben, aber aktuell kann ich dir ja nur sagen, wie es nicht geht – haha. Vielleicht klappts bei meinem Blogbeitrag dann zum Marathon in diesem Jahr mit erfolgreichen Tipps. 🙂

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